Ahmadiyya Muslim Jamaat
Einführung
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) und der Islam sind untrennbar miteinander verbunden – sie stehen für dasselbe. Daher ist die AMJ keine Abspaltung vom Islam, sondern vielmehr die Wiederbelebung des ursprünglichen, wahren Islam. Sie versteht sich als eine islamische Reformgemeinde mit einem rein spirituellen Fokus.
Für die AMJ stehen zwei zentrale Lehren des Islam im Vordergrund: Die Verbindung zu Gott und der Dienst an der Menschheit. Ihr Anliegen ist es, den Islam von Aberglauben und Fehlinterpretationen zu befreien und die friedliebenden und toleranten Werte des Islam zu verbreiten, wie sie zu Lebzeiten des Propheten Muhammad (saw) gelehrt und praktiziert wurden.
In der heutigen religiösen Welt nimmt die AMJ eine besondere Stellung ein.
Die Bewegung wurde 1889 in Indien von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as), dem Verheißenen Messias, ins Leben gerufen. Heute zählt sie mit mehreren zehn Millionen Mitgliedern in über 220 Ländern zur größten organisierten muslimischen Gemeinschaft weltweit. Dennoch bildet sie in vielen sogenannten muslimischen Ländern eine Minderheit.
Die AMJ, die sich ausschließlich durch die Beiträge ihrer Mitglieder finanziert, ist zugleich die am schnellsten wachsende islamische Gemeinde der Gegenwart. Ihr Hauptsitz befindet sich derzeit in Tilford, Großbritannien.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der AMJ ist ihre über 100-jährige Führung durch ein rein spirituelles Kalifat. Der aktuelle Kalif, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba), ist das weltweit wichtigste Oberhaupt der Muslime. Unter seiner Leitung vertritt die AMJ die ursprünglichen Werte des Islam: Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen, absolute Gerechtigkeit, Gleichberechtigung von Frauen und Männern, Trennung von Religion und Staat, Ablehnung jeglicher Gewalt sowie die Achtung der Menschenrechte. Diese Prinzipien machen die AMJ zu einer einzigartigen islamischen Gemeinschaft, wie auch unabhängige Beobachter bestätigen.
„Liebe für alle, Hass für keinen.“
Leitmotiv der Ahmadiyya Muslim Gemeinde
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) gehört in Deutschland mit rund 55.000 Mitgliedern zu den größten Verbänden organisierter Muslime. Sie betreibt mehr als 80 Moscheen mit Minarett und Kuppel sowie 280 lokale Gemeinden in ganz Deutschland. Zudem unterhält sie den Fernsehsender „MTA“ und den „Islamischen Verlag“.
Im Jahr 2013 wurde die AMJ als erste islamische Gemeinschaft in Deutschland zur Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und ist somit rechtlich den großen Kirchen gleichgestellt. Seitdem arbeitet sie in Kooperation mit dem Land Hessen und bietet bekenntnisorientierten Islamunterricht an Grundschulen an. Bereits 2012 gründete sie in Riedstadt, Hessen, das erste „Institut für islamische Theologie“ in Deutschland, das eine umfassende Imam-Ausbildung ermöglicht. Seit 2014 ist die AMJ außerdem Teilnehmerin der Deutschen Islam Konferenz, die vom Bundesinnenministerium organisiert wird.
Aufgrund ihrer modernen Auslegung des Islam wird die AMJ von vielen orthodoxen Muslimen als häretisch betrachtet und erfährt in fast allen islamischen Ländern Verfolgung. Viele muslimische Geistliche sehen in der AMJ eine Bedrohung für ihre Machtstrukturen, was sie zur weltweit am stärksten verfolgten islamischen Gemeinde macht.
Trotz dieser Herausforderungen setzt sich die AMJ konsequent für die Glaubensfreiheit ein, wie es im Heiligen Koran heißt:
